Wie alles begann

Mein Hausprojekt in Baressa begann plötzlich und unerwartet. Ich wollte immer eine Immobilie im Mittelmeerraum, möglichst auf einer Insel, restaurieren, nach meinen Vorstellungen umbauen und mit Gefühl und Know-how in die Moderne führen. Bis dato war das ein Lebenstraum. Plötzlich war es zum Greifen nah. Und eine wundervolle Geschichte begann.

 

Ein Haus, ein Tischler und 17 Eigentümer

 

Angefangen hat alles 2011. Beim Besuch von Freunden, die ein Bad-and-Breakfast in Baressa betrieben, entdeckte ich das alte Haus. Mein Freund hatte gute Kontakte zu Hausbesitzern im Ort und empfahl mir diesen Geheimtipp. Ich war sofort Feuer und Flamme. Das alte Steinhaus hatte genau die Seele und Substanz, die ich mir immer vorgestellt hatte. Kein moderner Kasten aus Hohlziegeln und Beton, sondern ein herrschaftliches Gebäude aus Naturstein mit langer Geschichte. Einziges Problem: die 17 Eigentümer der Erbengemeinschaft waren noch uneinig, ob sie verkaufen sollten. Nach monatelangen Verhandlungen war es soweit - der Tischler Massimo von Baressa leitete die Verhandlungen mit seinen Familienangehörigen. 2012 wurden beim Notar alle Verkaufsunterlagen unterzeichnet – das Haus gehörte endlich mir. Ein großartiges Projekt begann.

 

Der Zustand nach dem Kauf 2011

So sah das damals aus. Wenn der Architekt nicht alles genau geprüft und freigegeben hätte, dann hätte ich das Projekt niemals begonnen.

 

Bauarbeiten

 

10 / 2012 - Das große Aufräumen

Im Oktober 2012 begann unsere Arbeit mit dem großen Aufräumen. Zahlloser Unrat, Müll, Taubenkot, Unkraut, Bäume, Büsche und Schutt und Steine wurden in mühevoller Kleinarbeit vom Team der Arbeiter entsorgt. Ein großer Lorbeerbaum hinter dem Haus und der Efeu an der Hausrückwand wurden fachgerecht entfernt.

Ab 07 / 2013 – Bauarbeiten an Fassade und Dach

Der erste große Bauabschnitt war die komplette Erneuerung des Daches des Haupthauses, der Küche und des Torhauses. Dabei wurden auf meinen Wunsch hin die uralten tragenden Balken des Haupthauses erhalten und für das neue Dach wiederverwendet.
Das Dach wurde fachmännisch isoliert, gedämmt und mit besonderen Dachziegeln gedeckt. Um die antike Optik zu erhalten, wurden nur für die unteren Dachziegel ganz neue aus der Fabrik verwendet. Für die Deckschicht wurden gut erhaltene alte Dachziegel mit antiker Patina mit einer Speziallösung konserviert und als Deckschicht genutzt.

Besonderheit 1: Für mehr Licht, aber trotzdem gute Wärmedämmung, wurden über dem großen Zimmer im Haupthaus und der Küche kleine Kippfenster ins Dach eingebaut.

Besonderheit 2: Auf dem Dach des Haupthauses wurde eine besondere Aussparung angefertigt. Diese ist vorbereitet für eine Solar-Heißwasser-Anlage, die problemlos dort eingesetzt werden kann. Auf dem Plan ist diese Aussparung gut zu erkennen.

Ab 01 / 2014 – Bauarbeiten innen, Elektrik und Fenster

Der zweite große Bauabschnitt beinhaltete den Abbruch. Die Reparatur zahlreicher Türstürze und den Abbruch einer Mauer zwischen Ess- und Wohnzimmer um mehr Platz zu schaffen. Besonderer Wert wurde dabei auf die Erhaltung des antiken Fliesenbodens gelegt. Um die oberen Etagen weiterhing gut zu stützen, empfahl der Architekt das Einziehen eines Stahlträgers. Die Küche bekam ein Fenster um in den Garten zu schauen und Licht hereinzulassen. Gleichzeitung wurden die Fenster und Haustüren in modernster Holz-/Metallbauweise hergestellt. Diese sind doppelglasig und nach aktuellsten Wärme- und Dämmvorschriften angefertigt worden. Die Türen haben zusätzliche Sicherungsmechanismen gegen Einbrüche. Der Einbau von Fenstern und Türen war ein wichtiger Schritt in Richtung Sicherheit.

Gleichzeitig wurde damit begonnen, die Elektrik zu installieren. Großer Wert wurde dabei auf zahlreiche Steckdosen und Lichtschalter in allen Zimmern gelegt.
Die Zwischendecken in der oberen Etage wurden herausgenommen. Es entstand ein herrlicher und großzügiger Blick in das Dachgebälk. Letzte Löcher zum Dach hin wurden mit traditionellen Lehmziegeln geschlossen um das angenehme Klima im Haus zu erhalten. Letztendlich wurde ein Steinbereich in einem der Schlafzimmer freigelassen und die restlichen Wände verputzt.

Ab 02 / 2015 – Zwischenboden mit Isolierung und Trittschalldämmung

Um die den antiken Holzboden, der noch in sehr gutem Zustand war, zu erhalten, dessen Festigkeit zu erhöhen und die Schlafzimmer akustisch vom unteren Wohnbereich etwas zu isolieren, wurde eine weitere Schicht Holzfußboden eingezogen. In die Zwischen räume wurde neben Fließ sardische Schafwolle zur Wärme- und Schallisolierung eingebracht.

Aus einem der Räume im Erdgeschoss ganz rechts wurde ein Bad mit klassischen Lehmziegeln und Fachwerkbauweise abgetrennt. Ein zweites Bad mit Toilette und Dusche war immer Teil meiner Planung um das Haus auch mit mehreren Besucherparteien optimal nutzen zu können. Der Boden über dem großen Bad musste erneuert werden. Dort wurde eine einfache Schicht Holzfußboden nach klassischem sardischen Vorbild eingezogen.

Ab 01 / 2016 – Wasseranschlüsse, Abwasser und Badgestaltung – Finetuning Obergeschoss

Alle nötigen Wasseranschlüsse und Abwasserableitung wurden sinnvoll geplant und installiert. Neben zahlreichen Rohren, Anschlüssen und zwei Revisionsschächten wurde im großen Bad alles für hängende WC und Bidet (Sanblock) sowie Dusche und Waschtische vorbereitet und gemauert. Auch in kleinen Bad wurden alle Vorbereitungen getroffen und die Rohre angeschlossen.

Im Obergeschoss begann das Finetuning. Bis auf Fußleisten und Steckdosen / Lichtschalter. Aus einer alten Eingangstür wurde die neue Badezimmertür hergestellt. Mit Milchglas und Ornamenten.

Inzwischen wurden von mir zahlreiche Badezimmerarmaturen, Lampen und eine komplette Kücheneinrichtung (Gasherd, Gasofen, Geschirrspülmaschine, Waschbecken und großer Kühlschrank) nach Baressa gebracht. Auch klassische weiße Fliesen für Küche, Esszimmer und Treppenhaus befinden sich jetzt vor Ort im Haus.

Endlich – das Betonvordach kommt weg

Das hässliche und marode Vordach verschwindet endlich. Der Fachbetrieb fertigt ein wunderschönes neues Vordach mit Dachziegeln in antiker Optik an. Auch das kleine Bad vorne erhält dieses Vordach und gewinnt dadurch zusätzliche Raumhöhe.

Ab 10 / 2017 – Küchenfenster und Küchentür nach hinten

Das alte Haus hatte eine Tür zur Hintergasse, die aus der Küche herausführte. Diese war inzwischen zugemauert worden. Ich habe sie wieder öffnen und eine Sicherheitstür mit Fenstern einsetzen lassen. Auch das Küchenfenster war jetzt fertig und wurde eingebaut.

Was ist noch zu tun?

Ende 2017 mussten die Umbauarbeiten aus den genannten persönlichen Gründen ruhen und mein Traumprojekt ging nicht weiter voran. Ich ließ natürlich weiterhin Pflege und Wartungsarbeiten ausführen und gelegentlich wurden der Hof und der Hintergarten vom Unkraut befreit.
Die meisten Arbeiten sind erldeigt. Jetzt geht es darum, dass der neue Besitzer der Kreativität freien Lauf lässt und das Traumhaus nach seinen Wünesch gestaltet und finalisiert.

Die nächsten Schritte sind folgende:

  • Küche:Herstellung und Einbau einer Tür zum Garten, Verputzen der Wände, Aufbau von Kochinsel und Mauern für die Küchenzeile, Fliesen des Bodens (Fliesen vorhanden)
  • Esszimmer / Wohnzimmer: Verputzen und Fliesen des Bodens (Fliesen vorhanden)
  • Treppenhaus: Verputzen und Fliesen des Bodens (Fliesen vorhanden)
  • Großes Badezimmer: Verputzen, Fiesen des Bodens
  • Veranda: Fliesen, Treppe nach unten bauen
  • Kleines Bad: Verputzen, Fiesen des Bodens, Tür einbauen
  • Allgemein: Anschluss ans Abwassernetz
 

Der Zustand während letzten Bauabschnitte

Die letzten Bilder sind nicht vollständig. Ich bin auf der Suche nach weiteren Dokumentationsbilder.